Deutschland ist der derzeit drittgrößte Produzent von Medizintechnik weltweit und ein Leitanbieter von elektronischen Systemlösungen für die Gesundheitsversorgung.
Der Umsatz deutscher Unternehmen in diesem Bereich wächst seit 1995 kontinuierlich zwei- bis dreimal so schnell wie das Bruttoinlandsprodukt insgesamt und übersteigt heute deutlich 20 Milliarden Euro pro Jahr. Die Branche ist dabei überwiegend mittelständisch geprägt.
Vor dem Hintergrund weltweit alternder Gesellschaften und einer zunehmenden Individualisierung der medizinischen Versorgung, aber insbesondere auch infolge neuer technischer Möglichkeiten (z. B. zunehmende Miniaturisierung, Autarkie und Kommunikation elektronischer Komponenten), handelt es sich um einen Markt mit vorhersehbar nachhaltigem Wachstum. Gleichwohl nimmt auch der Wettbewerbsdruck stark zu. Deutschland setzt dem eine sehr aktive und gut vernetzte industrienahe Forschungslandschaft entgegen. Denn die Innovationsfähigkeit deutscher Unternehmen basiert darauf, dass die nationale Forschungs-, Industrie- und Versorgungslandschaft die gesamte Wertschöpfungskette von der Grundlagenforschung bis hin zur Vermarktung als Medizinprodukt und zum Einsatz am Menschen abbildet.
Die Elektronik dringt in immer mehr Bereiche der Gesundheitsversorgung vor. Als Schlüsseltechnologie fördert sie die Entwicklung verbesserter – das heißt intelligenter oder vernetzter – Medizinprodukte („Smart Health“). Diese reichen von elektronikbasierten Diagnose- und Behandlungssystemen zur stationären Anwendung im Krankenhaus bis hin zu tragbarer energieeffizienter Elektronik und Sensorik für die mobile Diagnose und Therapie am und im menschlichen Körper. Der medizinische Einsatz stellt dabei spezielle Anforderungen, zum Beispiel hinsichtlich Biokompatibilität, Energieverbrauch, Zuverlässigkeit und Integrationsfähigkeit.
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