Basis für Innovationen und Investitionen schaffen

Die Mikroelektronikindustrie wächst nach einer mehr als 50-jährigen Erfolgsgeschichte auch heute noch weltweit mit etwa 6 Prozent pro Jahr (vgl. Mikroelektronik – Trendanalyse bis 2019, ZVEI) und wird mit der fortschreitenden Digitalisierung weiter an Bedeutung zunehmen.

EU-Flagge
Mikroelektronik erfordert europäisches Handeln© artjazz - fotolia.com

Zur Realisierung von Industrie 4.0, dem Internet der Dinge und dem Automatisierten Fahren sind technologische Kompetenz und Souveränität in der Mikroelektronik unerlässlich.

Komplexe Elektroniksysteme zählen zu den Stärken der deutschen Mikroelektronikindustrie. Sie bedient damit Wachstumsmärkte in Europa und weltweit. Sowohl die Mikroelektronikunternehmen als auch ihre Kunden profitieren von engen Innovationspartnerschaften, symbiotischen Wertschöpfungsketten und einer leistungsfähigen Forschungslandschaft am Standort.

Dabei ist die Mikroelektronik äußerst forschungs- und investitionsintensiv. In Deutschland ansässige Unternehmen haben in den letzten Jahren ihre Kernkompetenzen erfolgreich ausgebaut. Dieses Wachstum muss ebenso wie die Erschließung schnell wachsender Anwendungsfelder gut unterstützt werden. Deutschland kann im internationalen Vergleich nur dann ein attraktiver Standort für Innovationen und Investitionen in der Mikroelektronik bleiben, wenn entsprechende Maßnahmen ineinander greifen.

Ein wichtiges Element auf nationaler Ebene ist die Kooperation mit Bundesländern, in denen erfolgreiche Unternehmen und Cluster ansässig sind. So arbeitet das BMBF mit dem Freistaat Sachsen in der Elektronikinitiative ECSEL zusammen: Sachsen beteiligt sich an der Förderung von Vorhaben sächsischer Akteure in ECSEL bis zum Jahr 2024 zusätzlich mit insgesamt bis zu 200 Millionen Euro und hat bereits mehrere strategische Pilotlinienprojekte unterstützt. Die Voraussetzungen für die Beteiligung weiterer Bundesländer an ECSEL sind gegeben.

Die Europäische Kommission ermöglicht im Rahmen ihrer Regeln zur Förderung wichtiger Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse („Important Projects of Common European Interest”, IPCEI) seit 2014 die Unterstützung transnationaler Projekte, die das Wirtschaftswachstum, die Beschäftigung und die Wettbewerbsfähigkeit Europas erhöhen sollen. Die Bundesregierung befürwortet diese neue Maßnahme als wichtiges strategisches Instrument zur Innovations- und Investitionsförderung. Die Bundesregierung sieht in IPCEI eine Chance, den wettbewerbsverzerrenden Aktivitäten anderer Regionen der Welt in diesem Technologiebereich zu begegnen. Etliche Unternehmen der Mikroelektronikbranche in Europa stehen im Dialog mit der Europäischen Kommission und den nationalen Regierungen, um einen konkreten Vorschlag für ein IPCEI zur Mikroelektronik zu erstellen.

Standards und Plattformen sind ein weiteres wichtiges Element zur Sicherung von Innovationsvorsprüngen der deutschen Mikroelektronikindustrie. Die Bundesregierung unterstützt daher Bestrebungen wie die Plattform Industrie 4.0 oder Standardisierungsmaßnahmen des Deutschen Instituts für Normung e. V. (DIN). Für die gezielte Innovationsförderung mittels Normung und Standardisierung hatte das BMWi u. a. die Förderprogramme „Innovation mit Normen und Standards“ (INS) und „Transfer von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen durch Normung und Standardisierung“ (TNS) initiiert; beide werden ab 2016 vom Förderprogramm „WIPANO –Wissens- und Technologietransfer durch Patente und Normen“ abgelöst.