Open-Source RISC-V-Ökosystem für Prozessoren in hoch-performanten und sicherheitskritischen Anwendungen
Mikroelektronik ist eine Schlüsseltechnologie der Digitalisierung. Ihre Beherrschung ist entscheidend für die technologische Souveränität Europas. In der europäischen Partnerschaft KDT fördert die EU gemeinsam mit Mitgliedstaaten innovative Forschungsvorhaben und Pilotlinien in der Mikroelektronik. Deutsche Schwerpunkte liegen dabei auf multifunktionalen Elektroniksystemen, energiesparender Leistungselektronik, Design komplexer Systeme sowie Produktionstechnologien.
Ziel des Projektes ISOLDE ist die Schaffung eines europäischen RISC-V-Ökosystems, bestehend aus industriegeeigneten Open-Source-Hardware- und Softwarebausteinen für den Entwurf von eingebetteten Prozessorsystemen für hochperformante und sicherheitskritische Anwendungen. Die Bausteine umfassen insbesondere Multiprozessorarchitekturen, Beschleuniger, Peripherie, Entwurfswerkzeuge und Softwarekomponenten. Um die RISC-V-Prozessoren für den Einsatz in sicherheitskritischen Systemen zu qualifizieren, werden Safety- und Security-Mechanismen implementiert, sodass die Zertifizierung nach anwendungsspezifischen Standards (z. B. ISO26262 in Automotive) deutlich beschleunigt wird. Die entwickelten IP-Bausteine sowie deren Interoperabilität werden anhand von vier Demonstratoren aus den Bereichen Automotive, Internet der Dinge, Smart Home und Raumfahrt verifiziert.
Die in ISOLDE und in kooperierenden RISC-V-Projekten (z. B. TRISTAN) entwickelten Open-Source-Bausteine werden in einem virtuellen
Archiv zur Verfügung gestellt. Der freie Zugang befähigt die Industrie, hochperformante Chipsysteme schneller und unabhängiger von meist außereuropäischen Lösungen zu entwerfen. Dies stärkt die technologische Souveränität Europas.