Technologien und Pilotlinien für die heterogene Integration von Kommunikations- und Radarelektronik
Mikroelektronik ist eine Schlüsseltechnologie der Digitalisierung. Ihre Beherrschung ist entscheidend für die technologische Souveränität Europas. In der europäischen Partnerschaft KDT fördert die EU gemeinsam mit Mitgliedstaaten innovative Forschungsvorhaben und Pilotlinien in der Mikroelektronik. Deutsche Schwerpunkte liegen dabei auf multifunktionalen Elektroniksystemen, energiesparender Leistungselektronik, Design komplexer Systeme sowie Produktionstechnologien.
Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung von Technologien, Prozessen und Anlagen für die heterogene Integration von Kommunikations- und Radarsensorsystemen. Dafür werden Abscheideanlagen und -prozesse weiterentwickelt und die zerstörungsfreie Metrologie verbessert. Zusätzlich werden neuartige Einbettungs- und Packaging-Methoden der fortschrittlichen Aufbau- und Verbindungstechnik für elektronische und photonische Komponenten im Frequenzbereich über 100 GHz entwickelt. Um die breite Nutzung dieser Technologien und Entwicklungen voranzutreiben, sollen über den Aufbau von drei europaweit miteinander vernetzten Pilotlinien neue, dringend benötige Fertigungskapazitäten geschaffen werden. Unter anderem entsteht eine Pilotlinie für Indiumphosphid-Halbleiter am Ferdinand-Braun-Institut.
Die Integration von elektronischen und photonischen Komponenten im Hochfrequenzbereich spielt beispielsweise in der Radarsensorik für das autonome Fahren, bei Transceivern für die 5G/6G-Kommunikationsinfrastruktur und für die schnelle Datenübertragung in Rechenzentren eine zunehmend wichtige Rolle. Das Projekt trägt dazu bei, Expertise und Produktionskapazitäten für diese Bereiche in Europa aufzubauen und somit die technologische Souveränität Europas zu stärken.