Neue Methoden zum effizienten Nachweis der Sicherheit und Zuverlässigkeit eingebetteter Systeme
Europa und vor allem Deutschland besitzen in der Mikroelektronik besondere Stärken in der Automobil-, Energie-, Sicherheits- und Industrieelektronik. Um die Mikroelektronikkompetenz im Hinblick auf eine breite Digitalisierung zu stärken, fördert die Europäische Kommission gemeinsam mit Mitgliedsstaaten in der Initiative ECSEL Forschungsvorhaben und Pilotlinien. Deutsche Schwerpunkte liegen dabei unter anderem auf softwareintensiven cyber-physischen Systemen.
Sicherheitskritische technische Funktionen spielen in vielen Anwendungen eine immer größere Rolle, z. B. beim automatisierten Fahren oder in medizinischen Geräten. Diese Funktionen werden zunehmend von eingebetteten Rechnersystemen bereitgestellt, die vermehrt zu komplexen cyber-physischen Systemen vernetzt werden. Aufgrund der dadurch stark steigenden Komplexität müssen Systementwickler immer aufwendiger nachweisen, dass ihre Produkte einschlägige Sicherheitsnormen einhalten und entsprechend zertifizierbar sind. Ziel des Projekts AMASS, in dem fünf deutsche mit 25 europäischen Partnern zusammenarbeiten, ist es, diesen Aufwand zu reduzieren. So wird unter anderem ein Ansatz zur branchenübergreifenden Wiederverwendung bereits zertifizierter Teilsysteme entwickelt.
Die erwarteten Projektergebnisse steigern die Effizienz beim Nachweis der Sicherheit und Zuverlässigkeit cyber-physischer Systeme. Sie wirken sich langfristig auf viele für Deutschland relevante Industriezweige aus, wie Automotive, Medizintechnik, Avionik und Automatisierung.