Neuer CMOS-Chip für Retina-Implantate
KMU sind eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft. Sie sind oft hochspezialisiert, wichtige Partner in Innovations- und Wertschöpfungsketten und Treiber des technischen Fortschritts. KMU-getriebene Innovationen im Bereich der Elektroniksysteme tragen dazu bei, dass Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit als Produktions- und Entwicklungsstandort in den Anwenderbranchen elektronischer Systeme stärkt.
Ziel im Projekt SinusChip ist die Entwicklung eines Stimulationschips für miniaturisierte Sehimplantate, die in die Netzhaut eingesetzt werden. So soll blinden Menschen mit degenerierter Netzhaut eine schnelle, stabile und positionsgenaue Hell-Dunkel-Sehwahrnehmung ermöglicht werden. Nachdem die grundsätzliche Funktionsweise solcher Implantate vom Koordinator bereits an Patienten gezeigt wurde, will der Verbund nun einen neuartigen Chip für die wellenförmige Stimulation des Sehnervs entwickeln. Diese Erzeugung von elektrischen Signalen für den Sehnerv ist schneller, zuverlässiger und vor allem bei einer Langzeitanwendung weniger zellschädigend für Auge und Gehirn als herkömmliche Lösungen.
Zentrale Innovation ist die Entwicklung eines neuartigen Chips für eine lebensnahe, stabile Anregung des Sehnervs. Damit die Nervenzellen möglichst naturgetreu stimuliert werden, muss in jedem der mehr als 1.000 Pixel ein etwas anderer, wellenförmiger Strompuls erzeugt werden. Die Herausforderung liegt in der sehr genauen Abstimmung der Strompulse aufeinander, denn die Koordination der möglichen Stimulationsstärke ist um ein vielfaches komplexer als die einfachen Ein-Aus-Werte der bisherigen Stimulationschips. Eine unpräzise Einstellung der Anregungspulse könnte dem Patienten widersprüchliche Seheindrücke liefern.