Beschleunigung virtueller HW-SW-Entwicklungsplattformen durch rekonfigurierbare Logikbauelemente
KMU bilden eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft. Sie sind oft hochspezialisiert, wichtige Partner in Innovations- und Wertschöpfungsketten und Treiber des technischen Fortschritts. KMU-getriebene Innovationen im Bereich der Elektroniksysteme tragen dazu bei, dass Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit als Produktions- und Entwicklungsstandort in den Anwenderbranchen elektronischer Systeme stärkt.
Ziel des Vorhabens RAVEN ist es, eine neue Infrastruktur für virtuelle Plattformen (VP) zu schaffen, die es erlaubt, komplette und komplexe Hardware- und Softwaresysteme durch Simulationstechniken nachzubilden. So wird es möglich, parallel zur Prototypenfertigung schon mit der Softwareentwicklung für die anwendungsspezifischen integrierten Schaltungen zu beginnen. Durch die hohe Systemkomplexität der Chips kann es jedoch zu inakzeptablen Ausführungszeiten der Simulationsprogramme kommen. Im Vorhaben wird daher der Ansatz verfolgt, den Simulatorkern so zu erweitern, dass die einzelnen VP aufgeteilt und auf cloudbasierten Servern kosten- und zeitsparend parallel berechnet werden können. Zur weiteren Geschwindigkeitssteigerung werden zusätzliche Logikbausteine (FPGA) genutzt, die mit den virtuellen Komponenten zusammenarbeiten.
Die digitale Transformation der Gesellschaft bietet insbesondere KMU eine gute Gelegenheit, mit selbstentwickelten, intelligenten Produkten auch für Nischenanwendungen Alleinstellungsmerkmale und Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Ein erfolgversprechendes Instrument sind anwendungsspezifische, integrierte Schaltungen (SoC, System-on-Chip). Dafür schafft das Vorhaben Möglichkeiten, neben dem Einsatz lokaler Rechnerressourcen auch bedarfsgerecht kosten-günstige Rechenleistung in der Cloud anzumieten. Dort können die Simulationen ohne die ansonsten enormen Investitionskosten erfolgreich durchgeführt werden.