Radiofrequenz-Sensorsystem mit KI-Auswertung zur Überwachung von Epilepsie-Patienten
KMU bilden eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft. Sie sind oft hochspezialisiert, wichtige Partner in Innovations- und Wertschöpfungsketten und Treiber des technischen Fortschritts. KMU-getriebene Innovationen im Bereich der Elektroniksysteme tragen dazu bei, dass Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit als Produktions- und Entwicklungsstandort in den Anwenderbranchen elektronischer Systeme stärkt.
Bei Menschen, die an Epilepsie leiden, bleibt etwa ein Drittel der Anfälle unerkannt. Das erschwert die Diagnose und passgenaue Therapie dieser Langzeiterkrankung. Im Projekt Epiwatch wird darum ein Sensorsystem entwickelt, mit dem epileptische Anfälle gemessen und klassifiziert werden können. Dazu werden Radarantennen elektronisch so verschaltet, dass damit ein Bild des Patienten aufgenommen werden kann. Im Zusammenspiel mit einer Infrarotkamera lassen sich zuverlässig die Vitaldaten eines im Bett liegenden Patienten im Krankenhaus überwachen. Im klinischen Test erkennt das Messsystem, wann ein epileptischer Anfall auftritt, klassifiziert ihn mit speziell entwickelten Algorithmen und setzt einen Alarm ab. In das Bett wird ein Aktuator integriert, der im Notfall den Patienten wieder zum Atmen stimulieren soll. Ein Projektionsdisplay unterstützt Helfende und zeigt live die aufbereiteten Sensordaten.
Bisherige Epilepsie-Monitore versagen oft in der nächtlichen Überwachung. Mit einer Radiofrequenz-Kamera lassen sich auch im Dunkeln und durch die Bettdecke Biosignale aufzeichnen. Durch das neue Sensorsystem aus Radiofrequenz- und Infrarotkameras kann im Notfall schneller interveniert, die Diagnose verbessert und die Therapie nach Bedarf angepasst werden. Dies verbessert die Lebensqualität der Patienten erheblich.