Schnelle Infrarot-Zeilenkamera zur elektronischen Lage- und Temperaturüberwachung
KMU bilden eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft. Sie sind oft hochspezialisiert, wichtige Partner in Innovations- und Wertschöpfungsketten und Treiber des technischen Fortschritts. KMU-getriebene Innovationen im Bereich der Elektroniksysteme tragen dazu bei, dass Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit als Produktions- und Entwicklungsstandort in den Anwenderbranchen elektronischer Systeme stärkt.
Der weltweite Anstieg des Straßen- und Schienenverkehrs stellt zunehmend höhere Anforderungen an die Verkehrssicherheit. Derzeit wird der laufende Verkehr an Tunneln und Brücken mittels thermografischer Kameras überwacht, um z. B. unnormal erhitzte Fahrzeugteile frühzeitig zu erkennen und Brände sowie Unfälle zu verhindern. Die bisher eingesetzten Infrarotkameras sind wenig empfindlich und nur für die Überwachung von langsam fahrenden Objekten geeignet. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, eine schnelle und hochsensitive Infrarotkamera zu entwickeln, die den Ort und die Temperatur von „Hotspots“ auch bei sehr hohen Geschwindigkeiten genau und kontinuierlich bestimmt. Dafür werden ein neuartiger Sensor für kurzwelliges Infrarot und eine bispektrale Optik erforscht, die zusammen mit einem Sensor für nahes Infrarot und einer echtzeitfähigen Ansteuerungs- und Auswertungselektronik in ein Kamerasystem integriert werden. Das System wird unter realen Bedingungen im Hochgeschwindigkeitszugverkehr erprobt.
Die weltweit einzigartige Infrarotkamera erlaubt die zeitsynchrone und räumlich exakte Überlagerung der beiden Spektralbereiche für die präzise Erfassung der Lage- und Temperaturinformation. Es zeichnet sich ein hohes Marktpotenzial nicht nur im Verkehrssektor, sondern auch in der Metall- und Automobilindustrie ab, insbesondere bei Herstellungs- und Prüfprozessen und in der Qualitätskontrolle, aber auch bei der Digitalisierung, z. B. bei der Temperaturüberwachung in Rechenzentren.