ASPECT
RISC-V Ökosystem: Analyse von Status und Potential einer offenen Chip-Entwicklung
Motivation
Mikrochips und elektronische Systeme bilden das Rückgrat der Digitalisierung. Sie haben Einfluss auf viele Arbeits- und Lebensbereiche sowie auf Unternehmen und deren Infrastruktur. Hohe Lizenzkosten für die Chipentwicklung hemmen aber die Innovationskraft, speziell von kleineren und mittleren Unternehmen. Die freie RISC-V-Instruktionssatzarchitektur (ISA) und ein stabiles Ökosystem aus Entwicklungswerkzeugen für Hard- und Software ermöglichen die Chipentwicklung auf Basis einer permissiven Lizenz. So können auf dem Open-Source-Ansatz basierende Geschäftsmodelle für Hardwareentwickler sowie eine Diversifizierung des Marktes für Chip-Komponenten, insbesondere für Prozessoren, ermöglicht werden.
Ziele und Vorgehen
Im Projekt sollen die RISC-V-Architektur im Speziellen und Open-Hardware-Ansätze im Allgemeinen auf den Zustand, die Entwicklungspotenziale und Hemmnisse ihres Entwicklungsökosystems untersucht werden, um die Chancen einer auf offene Hardware ausgerichteten Forschung und Entwicklung in Deutschland aufzuzeigen. Durch die Gegenüberstellung zu etablierten Alternativen wie den Prozessoren der Firma ARM oder den Entwurfstools (EDA-Tools) der etablierten Hersteller Synopsys, Siemens und Cadence sollen die Vor- und Nachteile von RISC-V und Open Hardware herausgearbeitet werden. Ziel ist es, Unternehmen, die in der Entwicklung von elektronischen Komponenten und Systemen aktiv sind, eine Übersicht an die Hand zu geben, um eigene Strategien für eine Beteiligung an einem stabilen Ökosystem ableiten zu können.
Innovationen und Perspektiven
Das Projekt erzeugt mit einer kritischen und technologieübergreifenden Einordnung des Einsatzes von RISC-V und Open Hardware einen Impuls für Unternehmen, sich mit einer möglichen Diversifizierung des Marktes für Chip-IP und einem Open- Source-Ökosystem zu beschäftigen und die eigene Rolle darin zu bestimmen oder auszubauen.