Mehr als 250 Expertinnen und Experten haben sich auf der digitalen Fachkonferenz „Vertrauenswürdige Elektronik 2022“ am 9. und 10. März 2022 über den aktuellen Stand von 24 geförderten Projekten informiert und gemeinsam über die nächsten Schritte diskutiert.
Die Konferenz zeigte eindrucksvoll die Vielfalt an technologischen Ansätzen, die an den unterschiedlichen Stufen der Elektronikwertschöpfungskette anknüpfen und für die Realisierung von Vertrauenswürdiger Elektronik notwendig sind. Im Ergebnis waren sich die Expertinnen und Experten darüber einig, dass eine resiliente Wertschöpfungskette, vom Design über Fertigung bis hin zum Test und zur Analyse grundlegend für die Technologische Souveränität Deutschlands und nur durch gemeinsame, europäische Anstrengungen zu erreichen ist.
Judith Pirscher, Staatsekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung, eröffnete die zweitätige Veranstaltung und betonte dabei die grundlegende Bedeutung der Mikroelektronik für die Digitalisierung und die Technologische Souveränität Deutschlands. Dabei stellte sie nochmals klar, dass nicht Autarkie das Ziel ist, sondern die Fähigkeit, die technologische Entwicklung nach unseren, europäischen Werten zu gestalten. Nach der Einführung in das Themenfeld durch wissenschaftliche Keynotes, wurde im Rahmen eines Podiumsgesprächs auch die wirtschaftliche und gesellschaftliche Relevanz der Vertrauenswürdigen Elektronik diskutiert. In den anschließenden Kurzvorträgen informierten die mit insgesamt ca. 100 Mio. € geförderten Projekte über den aktuellen Stand ihrer Arbeiten. Dabei zeichnete sich ab, dass „Zero Trust“ eine aussichtsreiche, langfristige Strategie darstellt, was im Rahmen des anschließenden Fachdialogs mit einem Vertreter der US Behörde DARPA weiter bekräftigt wurde. Den Anfang des zweiten Tages machte der Gewinner-Beitrag des Nachwuchswettbewerbs. Anschließend wurde das Referenzpapier „Vertrauenswürdige Elektronik“, das im Rahmen des Plattformprojekts Velektronik erarbeitet wurde, vorgestellt und diente sodann als Grundlage für die anschließenden drei parallelen Workshops zu den Themen Design, Fertigung und Analyse. Im Ergebnis konnte die Fachcommunity gemeinsam zum einen die noch offenen Fragestellungen identifizieren, die im Rahmen der laufenden Projekte noch intensiver erforscht werden sollen. Zum anderen gelang es, noch nicht mit Projekten abgedeckte Aspekte herauszuarbeiten. Zum Abschluss hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich im Rahmen einer virtuellen Postersession noch detaillierter über die Projekte zu informieren und sich mit den Expertinnen und Experten auszutauschen.
Die Teilnehmenden waren sich einig, dass Deutschland mit den gestarteten Projekten ein solides Fundament für Vertrauenswürdige Elektronik geschaffen hat, aber noch signifikante Anstrengungen notwendig sind, um Technologische Souveränität zu erreichen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung wird die im Rahmen der Konferenz gewonnen Ergebnisse aufgreifen und unter Einbindung der Fachcommunity die Vertrauenswürdige Elektronik weiter vorantreiben.