Einblicke in die hochinnovative Mikroelektronikforschung: Kongress „ECSEL in Deutschland“

Mehr als 170 Expertinnen und Experten kamen am 5. und 6. September 2018 nach Dresden, um gemeinsam ihre bisherigen Erfahrungen und zukünftigen Erwartungen zu ECSEL (Electronic Components and Systems for European Leadership) zu diskutieren. Die europäisch kofinanzierte Initiative ECSEL ist die wichtigste europäische Förderinitiative für die Schlüssel- und Querschnittstechnologie Mikroelektronik.

Michael Kretschmer, Michael Meister und Reinhard Ploss
Mikroelektronik erleuchtet Deutschland: Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer, der Parlamentarische Staatssekretär im BMBF Dr. Michael Meister lassen zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden der Infineon Technologies AG, Dr. Reinhard Ploss, eine LED-Wand aufleuchten, die alle Standorte deutscher ECSEL-Vorhaben sichtbar macht.© Frank Grätz

Nach vier Jahren Laufzeit waren die rund 30 deutschen Vorhaben und weitere hochkarätige Experten eingeladen, über derzeitige Entwicklungen und künftige Technologietrends zu diskutieren und die Zukunft des Programms über 2020 hinaus im neunten EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon Europe“ mitzugestalten.

Hochkarätiger Auftakt erleuchtet Mikroelektronikstandort Deutschland

Eröffnet wurde der Kongress vom Parlamentarischen Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Michael Meister, der die Erfolge europäischer Forschungsförderung in der Mikroelektronik hervorhob. Mit ECSEL sei es gelungen, Spitzenforschung in neue Produkte zu transferieren. Für die Zukunft sei aber eine einfachere Antragstellung wünschenswert. Im Anschluss betonte der Ministerpräsident des Freistaats Sachsen, Michael Kretschmer, wie wichtig die ECSEL-Förderung für den Standort Deutschland und besonders für den Hightech-Cluster Sachsen ist. Eine Keynote des Vorstandsvorsitzenden der Infineon Technologies AG, Dr. Reinhard Ploss sowie eine Podiumsdiskussion rundeten den ersten Tag ab. Einig waren sich Meister, Kretschmer und Ploss mit Bert De Colvenaer, Executive Director des ECSEL Joint Undertaking,  die Erfolge im 9. EU-Forschungsrahmenprogramm weiterführen zu wollen – der Weg hin zu ECSEL 2.0 wird beschritten!

(ECSEL)lenter Austausch!

Modell
© Frank Grätz

Impulsvorträge und Projektvorstellungen standen im Fokus des zweiten Kongresstages. Von Komponenten für Antriebe und Leistungselektronik im autonomen Fahren über neuartige Lösungen für Medizintechnik und IT-Sicherheit bis hin zu Einsatzmöglichkeiten in der Industrie 4.0 präsentierten sich Projekte mit Postern, spannenden Demonstratoren und bildgewaltigen Pecha-Kucha-Vorträgen.

In Workshops diskutierten erfahrene ECSEL-Projektkoordinatoren und ECSEL-Neulinge. Besonders die Erfolgsrezepte bisheriger Projekte interessierten: Wie schaffe ich es, dass auch mein geplantes Projekt zu so hervorragenden Ergebnissen führt? Eine Erfahrung, die erfahrene ECSEL-Beteiligte an ECSEL-Neulinge weitergeben konnten war, dass Verlässlichkeit Trumpf ist.

Ein begleitendender „Markt der Möglichkeiten“ bot parallel zu den einzelnen Sessions Gelegenheit zum Austausch und das Knüpfen neuer Kontakte innerhalb der Fachcommunity.

Visionen für ECSEL der Zukunft

Auditorium
© Frank Grätz

In der abschließenden Podiumsdiskussion mit Dr. Stefan Mengel, Referatsleiter „Elektronik; Autonomes elektrisches Fahren“ im BMBF sowie Dr. Lutz Bryja, Referatsleiter „Industrie“ im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, zog man ein positives Resümee: ECSEL sei ein Erfolgsprogramm, das die Mikroelektronik auf vielen Feldern voranbringt. Die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie in den einzelnen Projekten ist hervorragend.